- Kategorie:
- Fachkunde
- Ordnung:
- PSA gegen Absturz
- Titel:
- Anwendung Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz zum Retten
- Kürzel:
- APASSR
- Prüfgrundlage:
- DGUV R 112-199, DGUV G 312-001
- Zeiteinheiten à 45 Minuten:
- 2
Dauer
Dauer und Umfang der Schulungsinhalte leiten sich aus der späteren Einsatzumgebung (z.B. Teilbereich DGUV G 312-906), dem Anspruch individueller Gefährdungsbetrachtung im Zugang zu Strukturen, geplant anhänglichen Betriebsanweisungen und dem Umfang der für Anwender im Zugriff befindlicher Ausrüstung ab.
Dauer und Umfang der Schulungsinhalte müssen angemessen sein und mit geigneten praktischen Übungen in einer geeigneten Trainingsumgebung mit angemessenem Dozenten- / Teilnehmerverhältnis durchgeführt werden.
Voraussetzungen
- Nachweis einer Anwenderkompetenz z.B. Anwendung Persönliche Absturzschutzsysteme nach DGUV Regel 112-198 (kann auch im Kontext einer kombinierten Veranstaltung erlangt werden)
- Erste Hilfe Grundlehrgang
- 18 Jahre
- geistige und charakterliche Eigenschaften,
- körperliche Eignung
- erfolgreiche Absolvierung der Lernerfolgskontrolle
Schwerpunkte
- Rettungsvorbereitung
- Reaktionsplan
- Indikation des Verunfallten / Rettungskette / Unterstützung
- Eigensicherung (Brand, Ex-Schutz, sturzbelastete Anschlagpunkte)
- Rettung nach unten
- Rettung nach oben
- Persönliche Absturzschutzsysteme / Rettungssysteme
- Anschlagmöglichkeiten (Lastannahmen)
- nach DIN EN 363 - RS
- nach DGUV R 112-199
- nach TRBS 2121 Teil 4
- mit PSAgA zum Retten nach DIN 14800-16, DIN EN 1496
- mit PSAgA zum Retten nach DIN EN 1497, DIN EN 1498
- Aktive und Passive Rettungstechniken von Personen mit Körperhaltevorrichtung (Gurt)
- Standardrettung von in DIN EN 355, DIN EN 353-2 oder DIN EN 360 hängenden Personen (Plattformrettung, einschließlich Wickeltechnik, DIN 19428 oder Greifer)
- aus Zugängen und Steigleitern mit Führung nach DIN EN 353-1 (Rettung nach unten)
- aus Behältern, Schächten und umschlossene Räumen (Rettung nach oben)
- Aktive und Passive Rettungstechniken von Personen ohne Körperhaltevorrichtung (Gurt)
Jeder Teilnehmer muss die aus bestehender Gefährdungsbeurteilung, Betriebsanweisung abgeleitete(n) Rettungstechnik(en) mindestens 1x erfolgreich (binnen max. 15min) erfolgreich selbst absolvieren.
Inhalte (normativ)
Name | Titel |
---|---|
DIN EN 353-1 | Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz - Mitlaufende Auffanggeräte einschließlich einer Führung - Teil 1: Mitlaufende Auffanggeräte einschließlich fester Führung |
DIN 19572 | Haltevorrichtungen zum Einsteigen in begehbare Schächte - Anforderungen, Prüfung |
DIN 18799 | Ortsfeste Steigleiteranlagen an baulichen Anlagen - Sicherheitstechnische Anforderungen und Prüfungen |
DIN 28017-3 | Ortsfeste Zugänge zu verfahrenstechnischen Apparaten - Teil 3: Steigleitern |
DIN EN 353 | Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz - Mitlaufende Auffanggeräte |
DGUV G 312-001 | DGUV Grundsatz 312-001 - Anforderungen an Ausbildende und Ausbildungsstätten zur Durchführung von Unterweisungen mit praktischen Übungen bei Benutzung von persönlichen Schutzausrüstungen gegen Absturz und Rettungsausrüstungen |
DGUV R 113-004 Teil 1 | DGUV Regel 113-004 - Behälter, Silos und enge Räume Teil 1: Arbeiten in Behältern, Silos und engen Räumen |
TRBS 2121 Teil 4 | Gefährdung von Beschäftigten durch Absturz - Ausnahmsweises Heben von Beschäftigten mit hierfür nicht vorgesehenen Arbeitsmitteln |
DGUV R 112-199 | DGUV Regel 112-199 - Benutzung von persönlichen Absturzschutzausrüstungen zum Retten |
DIN EN 363 - RS | Persönliche Absturzschutzausrüstung - Persönliche Absturzschutzsysteme - Rettungssystem |
DIN EN 14396 | Ortsfeste Steigleitern für Schächte |
DIN 14800-16 | Feuerwehrtechnische Ausrüstung für Feuerwehrfahrzeuge - Teil 16: Gerätesatz Auf- und Abseilgerät für die einfache Rettung aus Höhen und Tiefen bis 30 m |
DIN EN ISO 14122-4 | Sicherheit von Maschinen - Ortsfeste Zugänge zu maschinellen Anlagen - Teil 4: Ortsfeste Steigleitern |
DIN EN 353-2 | Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz - Teil 2: Mitlaufende Auffanggeräte einschließlich beweglicher Führung |
DIN EN 355 | Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz - Falldämpfer |
DIN EN 358 | Persönliche Schutzausrüstung zur Arbeitsplatzpositionierung und zur Verhinderung von Abstürzen - Gurte und Verbindungsmittel zur Arbeitsplatzpositionierung oder zum Rückhalten |
DIN EN 360 | Persönliche Absturzschutzausrüstung - Höhensicherungsgeräte |
DIN EN 365 | Persönliche Schutzausrüstung zum Schutz gegen Absturz - Allgemeine Anforderungen an Gebrauchsanleitungen, Wartung, regelmäßige Überprüfung, Instandsetzung, Kennzeichnung und Verpackung |
DIN EN 1496 | Persönliche Absturzschutzausrüstungen - Rettungshubgeräte |
DIN EN 1497 | Persönliche Absturzschutzausrüstungen - Rettungsgurte |
DIN EN 1498 | Persönliche Absturzschutzausrüstungen - Rettungsschlaufen |
DIN EN 13921 | Persönliche Schutzausrüstung - Ergonomische Grundsätze |
DIN EN 17235 | Permanente Anschlageinrichtungen und Sicherheitsdachhaken |
DIN CEN/TS 16415 | Persönliche Absturzschutzausrüstung - Anschlageinrichtungen - Empfehlungen für Anschlageinrichtungen, die von mehreren Personen gleichzeitig benutzt werden |
Inhalte
Persönliche Absturzschutzausrüstungen zum Retten sind Rettungssysteme und gehören zu den individuellen Schutzmaßnahmen der Absturzsicherung.
Rettungssysteme schützen die benutzende bzw. die zu rettende Person vor einem weiteren Absturz während des Rettungsvorgangs. Rettungssysteme nach DIN EN 363 sind Persönliches Absturzschutzsystem, durch die eine Person sich selbst oder andere Personen retten kann und die einen freien Fall verhindern.
Mit Rettungssystemen können Personen aus einer Notlage oder Exponierung (Gefährdung durch Hängetrauma) durch Auf- oder Abseilen in ein für 1. Hilfe- und medizinisches Personal sicheres Umfeld befördert werden.
Wiederholung
- Absturzgefährdung und Sturztheorie
- Erkennen einer Absturzkante
- Grundlagen der Einsatzplanung
- Lagerung, Reinigung und Pflege der Ausrüstung
- Wiederholung Bauarten von Rückhaltesystem (RHS)
- Wiederholung Bauarten von Auffangsystem (AS)
- Wiederholung Bauarten von Arbeitsplatzpositionierungssystem (APS)
- operative Prüfung der verwendeten Ausrüstung auf ordnungsgemäßen Zustand und Funktion
- geeignete praktische Übungen in einer Trainingsumgebung
- Auffrischung Hängeversuch
- Entlastungsschlaufe
- Evakuierungsübung mittels Abseilgerät nach DIN EN 341 (Typ 1)
Vorstellung der innerbetrieblich aktuell legitimierten Betriebsanweisung und Reaktionsplan Typ: Nofallpläne
Vorstellung der innerbetrieblich/teilnehmerbezogen zugänglichen Systemkomponenten (Auswahl PSAgA zum Retten)
- Anforderung an Rettungssystem (RS) und Anschlagmöglichkeiten (Lastannahmen) im Kontext von Rettungsszenarien
- typische Fehler und Gefahren
- Bedeutung einer angemessenen Rettungsvorbereitung
- Kommunikationsmittel
- Zugriff zu Rettungsmaterial
- Reaktionsplan
- Indikation des Verunfallten
- Notruf /Rettungskette / Unterstützung
- Eigensicherung (Brand, Ex-Schutz, sturzbelastete Anschlagpunkte)
- Rettungsplan
- Rettung nach unten
- Rettung nach oben
- Zusammenstellung / Persönliche Absturzschutzausrüstung zum Retten / Rettungssysteme
- nach DGUV R 112-199
- nach DIN EN 363 - RS
- nach TRBS 2121 Teil 4
- mit PSAgA zum Retten nach DIN 14800-16, DIN EN 1496
- mit PSAgA zum Retten nach DIN EN 1497, DIN EN 1498
- mittels Wickeltechnik oder Greifer
- mittels DIN 19428
- Durchführung aktiven oder passiven Rettungstechnik einer im Gurt hängenden Person in Notlage, welche systematisch
- über DIN EN 355, DIN EN 353-2 oder DIN EN 360 mit einem sturzbelasteten Anschlagpunkt verbunden sind (Mast- und/oder Plattformrettung nach unten)
- aus Zugängen und Steigleitern mit Führung nach DIN EN 353-1 (Steigschutzrettung nach unten)
- aus Behältern, Schächten und umschlossene Räumen (Rettung nach oben)
- Durchführung aktive oder passive Rettungstechnik einer ohne Gurt in Absturzgefährdung und Notlage befindlichen Person
- nach unten
- nach oben
Jeder Teilnehmer muss die aus bestehender Gefährdungsbeurteilung, Betriebsanweisung abgeleitete(n) Rettungstechnik(en) mindestens 1x erfolgreich (binnen max. 15min) erfolgreich selbst und ohne Unterstützung absolvieren.