Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP)
Synonyme: Demming-Kreis, Plan-Do-Check-Act (PDCA)-Zyklus, Kaizen, Lean Management, Verbesserungsprozess, Reklamationsprozess, Vorschlagswesen, Ideenmanagement, Innovationsmanagement, Risikomanagement
Definition
Ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess (kurz: KVP) strebt eine stetige Verbesserung aller Bereiche einer Organisation an. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf Produkt-, Prozess- und Servicequalität gelegt. KVP wird im Rahmen von Teamarbeit durch fortwährende Verbesserungsschritte umgesetzt. KVP ist ein Grundprinzip und unverzichtbarer Bestandteil eines Risikomanagementsystems. Quelle: DIN ISO 31000
Ziel
KVP fördert Flexibilität, ein wichtiges Kriterium der Effizienz & Resilienz (Organisation) einer Organisation, um sich den verändernden Märkten oder strukturellen Bedingungen anpassen zu können. Eine Organisation wandelt sich nur, wenn es dafür einen äußeren Anlass z.B. Reklamation gibt – oder durch eine kontinuierlich aufrecht gehaltende innere Haltung zur stetigen Verbesserung (KVP).
Problemstellung
Aus systemischer Sicht sind Organisationen immer bestrebt, stabil zu bleiben, sie haben ein „Beharrungsvermögen“ (sind oftmals strukturkonservativ). Eine Forderung nach ständiger Verbesserung steht dazu in einem gewissen Widerspruch. Kontinuierliche Verbesserung benötigt also ständigen Einsatz in Kommunikation, sonst werden Ergebnisse nicht umgesetzt und der gesamte Verbesserungsprozess schläft ein. Vorschläge sollten also hinreichend transparent für die Beteiligten und mit einer angemessenen Dokumentation transportiert werden um die für sich anschließende Prozesse notwendige Motiviation, Bereitschaft und Engagement nicht zu schwächen. Für KVP muss also gezielt Zeit für die Entgegennahme, Priorisierung, Umsetzung oder Ablehnung der eingehenden Vorschläge oder Reklamationen investiert werden. Wird dieser Prozess zu langsam oder zu teuer organisiert sinkt die Wahrscheinlichkeit die eingeplanten Ziele zu erreichen, Chancen rechtzeitig wahrnehmen oder Risiken abzmildern zu können.
Lösung über Managementsysteme
Hinreichend erprobte und normativ begleitete Managementsysteme können bei der Integration eines KVP unterstützen. Sie liefern eine grundsätzliche Vorgehensweise und nehmen den Wunsch einer Organisation zum KVP zumeist im Schema des PDCA-Zyklus (Plan, Do, Check,Act) auf und integrieren diesen mittels High Level Structure (HLS). Die HLS erlaubt eine bessere Kontrolle (intern Audits) und ermöglicht ein thematische Differenzierung mit Synergieeffekte. Die Managementsysteme müssen lediglich angewendet und auf den Kontext der Organisation individualisiert werden. Selbst bei Zertifizierungen wird bezüglich der notwendigen Individualisierung aber keineswegs Perfektion erwartet. Wichtig ist vielmehr eine relevante und dokumentierte Priorisierung auf das Wesentliche und deren Kontrolle. Auch hier verlässt man sich also auf den erwartbaren Erfolg durch Kontinuität (Reifegradentwicklung) bei der Anwendung des KVP.
KVP (RMS)
KVP (QMS)
KVP (AMS-SGA)
Der betriebliche Arbeitsschutz muss dauerhaft und systematisch weiterentwickelt werden, um eine kontinuierliche Verbesserung der Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit zu erreichen. Die von Unternehmer/Unternehmerin durchgeführte Gefährdungsbeurteilung, Arbeitsschutzziele, Managementsysteme, das betriebliche Controlling und das „lernende“ Unternehmen sind geeignete Werkzeuge, um die vom Gesetzgeber in §3 Arbeitsschutzgesetz angestrebte Verbesserung der Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit zu erreichen. Auch die Tätigkeit der Sicherheitsbeauftragten ist dabei ein Baustein innerhalb der angestrebten Verbesserung. Quelle: DGUV Information 211-042 „Sicherheitsbeauftragte“ Kap. 3.1