Auffang- und Höhensicherungsgeräte
Synonyme:
Fallschutzsystem, Fallschutz, Fallschutzläufer, Steigschutzsystem,Steigschutzläufer, Mitlaufende Sicherungsgeräte, Mitläufer, Steigschutzschiene, Steigschutzleiter
Auffanggeräte
Ein mitlaufendes Auffanggerät nach DIN EN 353-1, DIN EN 353-2, DIN EN 12841 / DIN EN 12841 A läuft an seiner dafür zugelassenen Führung entlang und begleitet den Benutzer automatisch. Im Falle eines Gefährdung durch Absturz (Sturzarten) blockiert es selbstständig. Die falldämpfende Funktion ist im Zusammenwirken zwischen dem Auffanggerät und der Führung baubedingt automatisch sichergestellt. Der Punkt an der Führung, an dem das mitlaufende Auffanggerät angefügt oder abgenommen werden kann, wird als Ein- und Ausführstelle bezeichnet.
Höhensicherungsgerät
Höhensicherungsgeräte dürfen als Bestandteil eines Persönlichen Absturzschutzsystem nach DIN EN 363 eingesetzt werden, wenn diese der DIN EN 360 entsprechen.
Funktionsweise:
Höhensicherungsgeräte gestatten in Abhängigkeit von der Länge des integrierten Verbindungsmittels (Stahlseil, Textilseil, Textilband) ein gesichertes und relativ freies Bewegen im absturzgefährdeten Bereich.
Beim Höhensicherungsgerät wird das Verbindungsmittel automatisch eingezogen. Bei einem abrupten Zug wird der Auszug - ähnlich wie bei einem Autosicherheitsgurt - blockiert und bei bestimmungsgemäßer Benutzung insbesondere auch hohe Fangstöße im Auffangsystem verhindert.
Anwendungsbereich
Höhensicherungsgeräte benötigen vergleichbar wenig sturzfreien Raum unterhalb des Anschlagpunktes und ermöglichen damit ein sicheres Arbeiten in niedrigen und unregelmäßigen Arbeitsumfeldern.
Vor allem kleine, leichte Höhensicherungsgeräte mit geringer Auszugslänge stellen dabei häufig eine sinnvolle Alternative zum Falldämpfer dar.
- Obwohl Höhensicherungsgeräte grundsätzlich den Auffangsystemen zuzuordnen sind, gibt es einige Höhensicherungsgeräte die mit eher einem Rückhaltesystem vergleichbaren Einsatz auf Hubarbeitsbühnen eingesetzt werden können.
- Mit zunehmender Auszugslänge werden Höhensicherungsgeräte schwerer und damit unhandlicher. Hier sollten permanente oder semi-permanente Installationen von Höhensicherungsgeräten angestrebt werden.
Die Positionierung des Höhensicherungsgerätes unter Beachtung des theoretisch-möglichen Auszugsbereiches birgt immer Risiken. Eine Festinstallation eines Höhensicherungsgerätes sollte mit besonderer Sorgfalt durch einen Sachkundigen für dieses Gerät festgelegt und ggf. durch Versetzen von Ankerpunkte oder Trägerklemmen optimiert werden.
- Bei diagonalem oder horizontalem Einsatz eines Höhensicherungsgerätes besteht im Falle des Abrutschens oder Sturzes die Möglichkeit, dass der abrupte Zug ausbleibt und damit das Funktionsprinzip des Höhensicherungsgerätes eingeschränkt wird.
- Bei horizontalem Einsatz kann das Verbindungsmittel des Höhensicherungsgerätes möglicherweise auch durch den Zug über eine Kante beschädigt werden. Deshalb dürfen bei horizontalem Einsatz nur solche Höhensicherungsgeräte verwendet werden, die dafür zugelassen und entsprechend gekennzeichnet sind.
Höhensicherungsgeräte sind häufig ungeeignet bei Arbeiten mit Versinkungsgefahr (Schüttgut, Wasserkante), da aufgrund des Funktionsprinzips von Höhensicherungsgeräten möglicherweise keine ausreichende Schutzwirkung gegeben ist.
Hinweis im Umgang mit Sachkunde24.de:
Systembestandteile, welche ortsunveränderlich mit dem Tragwerk verbunden sind z.B. Dübel, Stahlseilführungen und Schienensysteme und nicht werkzeugfrei vom Anwender zu installieren bzw. abzunehmen sind, müssen in der Ordnung: Anschlagmöglichkeiten (AE) inventarisiert werden.