Definitionen

Eine Betriebsanweisung ist ein Dokument, welches ausschließlich auf Gefahren hinweisen und Schutzmaßnahmen aufzeigen soll.

Eine Betriebsanweisung ist im Gegensatz zu einer Betriebsanleitung eine vom Betreiber erstellte Anweisung, wie bspw. ein Arbeitsmittel zu benutzen bzw. wie Prozesse in einem Arbeitssystem organisiert werden sollen. Eine Betriebsanweisung entsteht für gewöhnlich als Resultat einer durchgeführten Gefährdungsbeurteilung. Sie stellt eine Konkretisierung dar und sollte einfach, präzise formuliert und auch mit graphischen Elementen, Piktogrammen den Empfänger informieren.

Betriebsanweisungen dienen dazu, den Beschäftigten Anweisungen zu geben, wie sie Arbeitsmittel, Arbeitsverfahren, Stoffe oder Stoffgemische sicher verwenden, um Unfälle und Gesundheitsrisiken zu vermeiden. Sie unterstützen die Vorgesetzten bei der Unterweisung und tragen dazu bei, dass die Beschäftigten ihre Aufgaben sicher ausführen können.

Immer dann, wenn technische Schutzmaßnahmen nicht möglich sind oder nicht ausreichen, um Unfälle und Gesundheitsrisiken zu vermeiden, sind diese durch organisatorische Maßnahmen sowie Regeln für sicherheitsgerechtes Verhalten zu ergänzen.

Erforderliche Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln müssen im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung bestimmt und für konkrete Anwendungsfälle, z. B. im Umgang mit einem Gefahrstoff oder einer Maschine, in Betriebsanweisungen schriftlich festgelegt werden.

Die Erstellung von Betriebsanweisungen ist eine allgemeine Pflicht des Arbeitgebenden und damit aller Vor-gesetzten. Geregelt ist sie im Arbeitsschutzgesetz, in der Unfallverhütungsvorschrift „Grundsätze der Präven-tiori" (DGUV Vorschrift 1), der Betriebssicherheitsverordnung, der Gefahrstoffverordnung und in spezifischen Unfallverhütungsvorschriften.

Betriebsanweisungen sind den Beschäftigten durch Aushang, Auslegen oder ein Aushändigen vor Arbeitsbeginn bekannt zu machen. Sie müssen von den Beschäftigten jederzeit eingesehen werden können. Betriebsanweisung müssen nicht zwangsläufig "offen-sichtbar" in Ihrem Geltungsbereich aushängen. Sie müssen dem relevanten Personenkreis lediglich zugänglich sein und jährlich mit einem Verantwortlichen thematisiert werden.

So dienen die Betriebsanweisungen der Führung & Verantwortung gegenüber den relevanten Beschäftigten und externen Dienstleistern häufig als inhaltlicher Bestandteil von Jahresunterweisungen und Mitarbeiterjahresgesprächen. Da diese Veranstaltungen vom Teilnehmer quittiert werden, erhalten die Betriebsanweisungen spätestens dann einen Nachweis zur dokumentierten Kenntnisnahme.

Systematik

In Risikomanagementsystemen (RMS, QMS, AMS-SGA,UMS-SGU, DSMS, ISMS) entstehen Betriebsanweisungen / Durchführungsanweisungen / Reaktions- und Notfallanweisungen nicht willkürlich, sondern als Nebenprodukt eines Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) und dessen Dokumentation.