Eine Seilrolle (Umlenkrolle) ist ein Kraftwandler bestehend aus einem Rad oder einer Kreisscheibe, das möglichst reibungsarm auf einer Achse gelagert ist.

Auswahl und Anforderungen

Umlenkrollen sind vielseitig einsetzbar. Bei der Auswahl einer Rolle können die Bruchfestigkeit und der physikalische Wirkungsgrad eine wichtige "Rolle ;-)" spielen. Darüber können je nach Betätigungsfeld, zusätzliche Merkmale (z.B. mit integrierter Klemme) ausschlaggebend bei der richtigen Auswahl werden.

• Faustregel Nr. I:
  Je größer der Rollendurchmesser, desto höher ist der physikalische Wirkungsgrad. Der Rollendurchmesser sollte daher mindestens das 4-fache des Seildurchmessers betragen.

• Faustregel Nr. II:
  Je hochwertiger die Lagerung der Rollenachse, desto höher der physikalische Wirkungsgrad. Kugelgelagerte Rollen sind dies bezüglich einer scheibengelagerten Rolle vorzuziehen.

Anwendung
Auf Höhenarbeitsbaustellen werden Rollen zum Aufbau von horizontalen Seilgeländern und Seilstrecken eingesetzt. Hier fungieren die Rollen aber nicht als Komponente der Absturzsicherung, sondern kurzfristig als Hilfsmittel zum Spannen von z.B. Temporären Anschlageinrichtungen nach DIN EN 795 B

• Personensicherung
  Kennzeichnend für Seilrollen ist, dass der richtige Umgang mit diesen in der Personensicherung, besonders hohe Anforderungen an den Anwender bzw. Retter stellen. Der Einsatz setzt Kenntnisse voraus, welche in passenden Unterweisungen erlernt bzw. durch Lernerfolgskontrollen bestätigt werden. Rollen der Norm DIN EN 12278 können in einem Trag- oder Sicherungssystem bei der Durchführung seilunterstützter Dienstleistungen eingesetzt werden.

• Sportklettern
  Im Bereich des Sportkletterns kann sich dabei auch alternativ an der Norm UIAA 127 orientiert werden.

• Rettung
  Sehr häufig werden Seilrollen zum Bestandteil eines einfachen bis komplexen Flaschenzugs bzw. am Gurt für diese Anwendung vorgehalten. Rettungseinsätzen zur Personensicherung des Retters oder Opfers oder Beider eingesetzt. Im Umgang mit Rettungssystemen nach DIN EN 363 gelten dann zusätzlich noch besondere Aufbewahrungs- und Prüfvorschriften.